Der Fuchs und der Bär trafen sich an Heiligabend unter einem besonders schönen Tannenbaum, um gemeinsam zu musizieren. Der Fuchs hatte sein Liederbuch mit, der Bär seine Flöte. Dicke Flocken fielen vom Himmel und es war bitterkalt.

Der Fuchs konnte eigentlich gar nicht singen. Sein Kling-Glöckchen-Klingelingeling war schief und schräg und grausam.

Der Bär konnte sehr gut Flöte spielen, aber die Kälte bekam dem Instrument, das aus Birnenholz geschnitzt war, gar nicht gut. Die Flöte quietschte und raunzte und verfiel bald in quälende Heiserkeit.

Fuchs und Bär störte das aber gar nicht. Und so raunzte und quietschte es an Heiligabend schief und schräg durch den Winterwald. Der Hase, der noch kurz zuvor seine Nase aus dem Bau gestreckt hatte, kroch erschrocken ins Warme zurück.

Aber hätte jemand Fuchs und Bär dort gesehen, wie sie so fröhlich miteinander Musik machten, dann wäre im sicher warm ums Herz geworden.

(Weihnachtskarte 2018)